Aus Anlass seines 65. Geburtstags lief im Nachtprogramm von NDR2 eine Sendung über Bryan Ferry. Gespielt wurden Stücke aus seinem Live-Solo-Programm. Ich erinnerte mich, kurz zuvor im Hamburger Saturn eine DVD für 5,99 ? gesehen zu haben und kaufte mir sie am nächsten Tag (ohne die Sendung im Radio hätte ich das vielleicht gar nicht getan). Bryan Ferry - Live In Paris.

Das Konzert ist wirklich gut und die Band ein ziemlich abgefahrener Mix aus Ballhauskapelle, Rockgruppe und Kammerorchester. Mit dabei drei super-gut aussehende Streicherinnen, ein sehr talentierter Bassist und ein Schlagzeuger, der die 50 weit überschritten hat, der aber so manchen jungen Burschen streckenweise ziemlich alt aussehen lässt. Diese exotische Mischung funktioniert verblüffenderweise sehr gut und lässt sogar alte Roxy-Music-Perlen in neuem Glanz erstrahlen. Das Dargebotene überzeugt vor allem durch aßergewöhnliche Arrangements. "Chance Meeting" ist im Original gar nicht mal so spektakulär, aber hier im Konzert setzt Ferry an Stelle des Saxophons eine Tuba(!) und taumelnde, fast schon avantgardistische Streichersequenzen ein, die natürlich nicht aus dem Synthesizer kommen, sondern von den oben erwähnten super-gut aussehenden Streicherinnen fabriziert werden. Hoppla, das geht richtig ab!